Kürzlich sind wir beim Stöbern auf Youtube der Stop Motion Künstlerin Trisha Zemp begegnet. Was wir von ihr gesehen haben, hat uns total begeistert und inspiriert, Stop Motion selber auszuprobieren. Das ist doch auch was für Dich – haben wir uns gedacht. Schau Dir doch gleich mal Trishas instagram account „trishazemp“ an, um eine Idee von Stop Motion zu kriegen. Irre, was Trisha alles zum Leben erweckt.
Falls Du schon von Stop Motion gehört hast, aber nicht so genau weißt, was das eigentlich ist, hier noch vorab eine kurze Erklärung:
Unbewegte Motive werden in einzelnen Bildern aufgenommen und dann aneinandergereiht. Stop Motion ist also in etwa wie ein Daumenkino. Der Unterschied besteht darin, dass Du die einzelnen Bilder nicht zeichnest, sondern fotografierst. Wenn Du die erstellte Bilderreihe abspielst, entsteht ein Film und die Motive “bewegen” sich. Diese Technik wird z.B. auch bei Trickfilmen angewandt. In der Umsetzung läuft das dann so ab: Ausgangsbild. Objekt positionieren, knipsen, Objekt bewegen, knipsen, Objekt bewegen, knipsen usw. Schlussbild.
Klar soweit? Bevor Du mit dem Smartphone an den Start gehst, triff ein paar wichtige Vorbereitungen. Unsere Checkliste wird Dir dabei helfen.
1. App herunterladen
Natürlich kannst Du mit Deiner Smartphone Kamera im Kameramodus die vielen einzelnen Bilder fotografieren. Im Anschluss daran importierst Du sie in ein Videoschnitt-Programm wie z.B. iMovie oder Premiere Rush CC. Dort frickelst Du dann alle Bilder zu einem Film zusammen. Aber warum kompliziert, wenn’s auch einfach geht? Wir empfehlen Dir, die kostenlose App Stop Motion Studio (iOS / Android) auf Deinem Smartphone zu installieren. Über diese App fotografierst Du und kannst hier auch direkt bearbeiten. So haben wir das jedenfalls gemacht. Allerdings waren die meisten Effekte dann nicht mehr kostenlos.
2. Story
Was willst Du erzählen? Halte Deine Ideen am besten in einem Storybook fest, um Dich bei der Abwicklung nicht zu verzetteln. Das schafft Struktur und Klarheit für Deine Mission.
3. Objekt
Wer sind Deine „Hauptdarsteller“? Das kann alles sein: vom Beautycase Deiner nervigen kleinen Schwester bis hin zu Opas Werkzeugkasten, Obst, Küchenutensilien oder Bastelkram – kommt ganz darauf an, was Du Dir ausgedacht hast.
4. Aufbau
Wo kannst Du ungestört arbeiten? Suche Dir einen ruhigen, etwas abgeschirmten Ort für Deinen Set Aufbau. Behalte immer im Hinterkopf, dass der Aufbau unter Umständen während der gesamten Projektdauer dort unverändert stehenbleiben wird. Das ist deshalb wichtig, weil Du für Stop Motion die Smartphone Kamera an einer gleichbleibenden Stelle fixieren musst. Von dieser Position aus nimmst Du alle Bilder auf. Dazu brauchst Du einen Träger, an dem Du eine Klemme als Halterung für Dein Smartphone befestigen kannst. Je nach Blickwinkel kannst Du das SnapTools Stativ einsetzen oder Du verwendest die SnapTools Klemme als zuverlässigen Helfer. Da wir eine Draufsicht von oben als Perspektive gewählt haben, kommt bei uns eine quer über der Arbeitsfläche angebrachte Alustange zum Einsatz. An ihr haben wir eine SnapTools Klemme mit dem Smartphone befestigt.
5. Auslöser
Wie löst Du die Kamera aus? Das ist eine zentrale Frage. Denn – wie schon bei Punkt 4 erwähnt – die Kamera darf nicht bewegt werden. Ist klar warum: es ändern sich sonst der Winkel, das Licht, der Bildausschnitt – kurz, Dein Ergebnis wird nicht stimmig sein. Zum Glück gibt es dafür ja mehrere Lösungen, wie z.B. das Auslösen der Smartphone Kamera über einen externen Auslöser. Dieses kleine Gerät verbindet sich über Bluetooth mit dem Smartphone und wird aus sicherer Entfernung bequem gedrückt. Nichts verwackelt, nichts verrutscht! Und – es gibt noch eine Möglichkeit auszulösen ohne die Kamera zu berühren. Wir verraten Dir jetzt etwas, was kaum jemand weiß: Über die Lautstärkenregelung Deiner Smartphone Kopfhörer kannst Du ein Foto knipsen! (Heißer Scheiß! Mit diesem Wissen bist Du bei Deinen Homies weit vorn!) Das heißt, Kopfhörer am Smartphone einstecken, schön weg von der Kamera legen, und dann knipsen. Auch damit werden Fotos erstellt ohne direkten Kontakt mit der Kamera.
Alles vorbereitet? Dann stürze Dich jetzt in das Abenteuer Stop Motion!
Probieren geht über studieren hat mal ein schlauer Mensch gesagt. Er hatte ja so Recht! Also fang an zu fotografieren. Schon bald wirst Du merken, dass es gut war, vor dem Start in einem Storybook festzulegen, was Du zeigen willst. Weil der Film von der Bewegung der einzelnen Gegenstände lebt, bist Du ziemlich beschäftigt, alles am laufen zu halten und Deine Objekte zu koordinieren. Das kann auch schon mal viel Zeit kosten. Doch die Mühe lohnt sich! Wenn Du das Erstellen der Einzelbilder beendet hast, kannst Du jetzt Deinen Film abspielen. Zufrieden? Sei nicht zu streng mit Dir, denn es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Nimm Dir aber trotzdem das Ergebnis vor und analysiere schonungslos. Was stört noch? Was könntest Du besser machen? Liegt es vielleicht am Hintergrund? Ist das Licht gut gesetzt? Hast Du den richtigen Abstand zu Deinen Objekten gewählt? Wie ist der Bildausschnitt? Stimmt die Farbwelt? Manchmal ist weniger mehr! Was könnte Dein Stop Motion Projekt noch interessanter, origineller, einzigartiger machen? Oder ist es etwa schon super gelungen? Umso besser!
Unser Fazit: Auch wir sind dieser lustigen Filmtechnik zum ersten Mal begegnet. Unsere SnapTools waren die Hauptdarsteller und die einzig bleibende Konstante bei unserer Premiere. Alles andere wurde immer wieder verändert. Wir haben verschiedene Hintergründe verwendet, den Abstand der Kamera korrigiert, den Bildausschnitt angepasst, Gegenstände hinzugefügt und wieder rausgeschmissen. Wir wissen, da ist noch Luft nach oben. Allerdings ist eines ganz klar für uns: Stop Motion macht Bock auf mehr. Darum bleib dran! Du siehst von uns!