Wir bekennen uns: Benzingeruch, lautes Motorengeheul und fettes Design sind genau unser Ding. Und deshalb machen wir uns – wenn möglich – jedes Jahr auf den Weg zur Essen Motor Show und zur Custom Bike Show in Bad Salzuflen. Kurz hintereinander werden Anfang Dezember blitzendes Chrom und feinstes Design auf vier bzw. zwei Räder verteilt zunächst in Essen und dann in Bad Salzuflen präsentiert. In der Kombination der ultimative Kick für alle Petrolheads! Und der Moment, ein Film-Souvenir zu erstellen, das uns immer wieder erlaubt, dieses coole Motorenspektakel noch einmal zu erleben.
Während sich in Essen die Freunde des Automobils versammeln, dreht sich in Bad Salzuflen alles ums Motorrad. Mit dem Besuch der beiden Veranstaltungen verbinden wir Arbeit mit Vergnügen. Im Gegensatz zu Essen, wo wir uns durch die Hallen treiben lassen, haben wir in Bad Salzuflen einen handfesten Auftrag vom Veranstalter. Als Fotograf sind wir 3 Tage vor Ort. Im Umfeld der hochglanzpolierten Endrohre und der entspannten Community aus Herstellern und Besuchern kommt trotz anstrengender Shootings der Spaß auf keinen Fall zu kurz. Und es bleibt tatsächlich noch die ein oder andere Minute, in dieser lässigen Atmosphäre ein paar Filmsequenzen zu erstellen als persönliches Messe-Souvenir. Da wir mit dem iPhone unsere Kamera immer am Start haben, können wir direkt mit dem Filmen beginnen. Unsere Ausstattung dafür: ein kompaktes Video-Set up, das wir extra zu Reportagezwecken ausgetüftelt haben. Unser Film ist ein tolles Erinnerungsstück geworden: Wenigstens konnten wir so einen Teil der schicken Autos mit nachhause nehmen!
Wie auch Du ein Video erstellen kannst und wie das im Endergebnis aussieht, zeigen wir Dir im folgenden Beitrag. Dabei lernst Du unsere SnapTools-Vorgehensweise kennen: wir filmen mit dem iPhone XS und verwenden dazu die App Filmic Pro mit dem Profil Log V2 (beides kostenpflichtig). Die Tonaufnahme spielt in diesem Fall keine Rolle, da wir die Geräuschkulisse einer Messe nicht abbilden wollen, sondern lieber mit Musik emotional aufladen. Was wir sonst noch alles gedacht und gemacht haben, kannst Du gleich selber entdecken. Viel Spaß dabei!
Unsere Mission:
Erstellung eines Reportage Videos mit dem iPhone und unserem SnapTools Zubehör.
Die Herausforderung:
Fettes Design will inszeniert werden. Daher findet man auf Messen ständig ändernde Lichtverhältnisse unterschiedlichster Lichtquellen mit Strahlern in allen Farben und Temperaturen. Ebenfalls eine Herausforderung sind die möglicherweise kurzen Distanzen zu den Objekten. Um einen großen Bildausschnitt zu erhalten, musst Du Dich entsprechend weit weg vom Hauptmotiv bewegen. Kann aber sein, dass Du aufgrund weiterer Aussteller gar nicht den Platz dazu findest. Deshalb greifen wir auf das SnapTools 16 mm Weitwinkelobjektiv zurück.
Das Equipment für die Filmaufnahme:
- iPhone XS mit dem passenden Smartphone Case, um das Weitwinkelobjektiv anzubringen.
- 16 mm SnapTools Weitwinkel Objektiv Serie 2. Wir verwenden das Weitwinkel Objektiv aus Gründen der Distanz zum Objekt wie oben beschrieben und natürlich weil die Videoeinstellung das Bild sowieso links und rechts beschneidet und verkleinert.
- Gimbal Ziyan Q2. Generell ist der Gimbal beim Filmen ein Muss, um keine verwackelten Bilder zu bekommen. Der Zhiyan Q2 ist unser Favorit: er ist klein, kompakt und lässt sich wie ein Joystick über den Daumen bedienen. Mit dem Daumen wird der Gimbal dann auch aktiviert und wieder in den Ruhezustand versetzt. Ein großer Vorteil, der einen angenehmen Start in die Filmsequenz garantiert. Am Griff können auch die verschiedenen Aufnahme-Modi bequem eingestellt werden. Der Zhiyan Q2 verfügt über einen weiteren Vorteil: er ist nicht an eine spezielle App gebunden, sondern funktioniert mit nahezu jeder App. In unserem Fall der App Filmic Pro, die wir Euch wärmstens empfehlen. Solltet Ihr Euer Smartphone für ein Telefonat benutzen wollen, löst einfach die Halterung mitsamt dem Smartphone aus und bringt die Halterung im Anschluss einfach wieder an. Ein erneutes Kalibrieren ist nicht erforderlich. Der Akku des Zhiyan hat uns einen ganzen Tag nicht im Stich gelassen! Unser iPhone dagegen hatte mit dem abnehmenden Akku zu kämpfen. Wir empfehlen Euch daher dringend immer eine Powerbank mitzunehmen. Denkt generell daran, dass Ihr den Gimbal in den Ruhezustand versetzt, wenn Ihr eine Pause macht. Mit einem Griff ist das Smartphone ins Hochformat gebracht. Diese tolle Feature spart Akku und vermeidet ständige Störmeldungen, da der Gimbal sich in dieser Position nicht mehr bewegt und auszurichten versucht.
Software und Film-Einstellungen
Filmaufnahmen
Als Software für die Filmaufnahmen verwenden wir die App Filmic Pro mit folgenden Grundeinstellungen:
- Aufnahmeprofil: prinzipiell mit dem Log V2 filmen, um später flexibel den Bildlook gestalten zu können.
- Bildformat 16:9
- Auflösung HD 1080p, FILMIC Extreme
- Bildrate: Aufnahme 50 FPS, Wiedergabe 50 FPS, (dadurch kann man später verlangsamte geschmeidige Schwenks erhalten)
- Stabilisierung: aus. Diese Funktion stabilisiert die Kamera. Da aber der Gimbal bereits mit einem Stabilisator arbeitet, ist eine zweifache Stabilisierung eher unvorteilhaft. Wir stabilisieren in jedem Fall mit der Funktion beim Gimbal.
- Fokus: automatisch (Anpassung manuell)
- Belichtung: automatisch (Anpassung manuell)
Nachbearbeitung
Import
- Unkompliziert: über AirDrop die Filmaufnahmen auf das Macbook importieren.
- über die Cloud
- auf Festplatte speichern, auf Rechner übertragen.
Filmschnitt
FinalCut X (kostenpflichtig) ist eine Software, die intuitiv zu bedienen wird. Sie ist präziser als iMovie und hat wesentlich mehr Funktionen.
Wir haben sie mit folgenden Grundeinstellungen verwendet:
- HD 1080p mit 25 FPS
- Color Grading (Farbeinstellungen/Bildlook): um das flache Profil wieder auf neutral zu stellen, gibt es auf der Filmic Homepage das Original-Profil mit Original-Farbwiedergabe. Wir binden jetzt zwar das Original-Profil wieder ein, haben aber trotzdem durch das Auswählen des Profils Log V2 für unsere Filmaufnahmen in den Grundeinstellungen immer noch mehr Flexibilität für die Gestaltung unseres Bildlooks,
Die Erfüllung der Mission
Einen Film zu erstellen ist nichts, was sich innerhalb kürzester Zeit verwirklichen lässt. Daher brauchst Du Geduld, um Dich mit der Software und dem Zubehör vertraut zu machen. Außerdem Freude am Experimentieren, um den Style für Deinen Film zu kreieren. Der größte Antriebsmotor ist Deine Leidenschaft, kreativ zu sein mit einem Equipment, das einfach zu handeln ist.
Hier ein paar Tipps für Dich, die Dir helfen, eine unterhaltsame Reportage zu erstellen:
- Nimm kurze Filmsequenzen mit max 5 sec. auf. Das erleichtert das Sortieren des Aufnahmematerials. Außerdem wird Deine Reportage durch viele kleine und kurze Einstellungen spannender und dynamischer.
- Filme dieselbe Szene 2-3 mal und von zwei Richtungen aus beginnend. Damit schaffst Du Dir mehr kreative Optionen für den Bildfluss.
- versuche einen guten Mix von Aufnahmen der Totalen und Details zu schaffen.
- Nutze die kreativen Modi des Gimbals, wie z.B. Vortex-Effekt, wobei sich das Smartphone einmal um die eigene Achse dreht.
- Führe Deinen Zuschauer ein in das Thema über einen Einstieg, wie z.B. ein Plakat, ein Ticket beim Einscannen an der Zugangskontrolle oder zeige Füße, die sich auf den Eingang zu bewegen. Gleiches gilt für den Ausstieg. Hier kannst Du Dich vom Gebäude wegbewegen eine Tür schließen, einen Stecker ziehen oder den Lichtschalter ausmachen etc. Lebe Deine Kreativität voll aus!
- Probiere unterschiedliche Blickwinkel aus: nah, fern, von unten, von oben, durch etwas hindurch, aus etwas heraus etc. Das ist definitiv ein Vorteil des Smartphone Filmmaking: durch die kleine Größe des Equipments kannst Du die Kamera an Orten platzieren, die für eine herkömmliche Kameraausrüstung nicht zugänglich wären.