Schwarz Weiß erinnert Dich an Zebras und sonst nichts? Nach unseren Tipps wirst Du mit B&W (Black & White) – auch monochrome genannt – Dein kreatives Fotospektrum umgehend erweitern. Du wirst B&W lieben und feststellen, dass auf B&W Fotosafari gehen ein Abenteuer ist, das weit mehr bedeutet als Zebra.
B&W/Schwarz Weiß Fotografie – Warum sollen wir eigentlich B&W fotografieren?
Für uns als Fotoverrückte liegt der Grund auf der Hand: B&W erlaubt uns, mit Licht und Schatten zu spielen, in einem Bild Akzente zu setzen und ganz andere Aspekte zu betonen als bei der Farbfotografie. Wir experimentieren dabei intensiv mit Licht, Struktur und den Farbtönen. Dadurch werden das Licht selbst oder auch die Schatten zum eigentlichen Highlight des Bildes. Die Objekte treten als Hilfsmittel in den Hintergrund. Sie tragen dazu bei, dass die gewünschten Effekte ihre Wirkung erzielen.
In B&W lassen sich neben dem Licht auch die Farbtöne und Grauabstufungen sehr schön herausarbeiten, was besonders Linien und Formen betont. Strukturen wiederum werden sichtbar durch das Zusammenspiel von Licht und Tonalität. Letztendlich, jedoch, bedingen sich diese drei Parameter natürlich immer und ergeben als Einheit Dein Meisterfoto.
Für Deinen Einstieg in B&W haben wir 8 Tipps für Dich vorbereitet. Schau mal rein.
8 Tipps für B&W Fotografie
1. B&W sehen lernen
Das klingt im ersten Moment schwierig und ja, das mag ein bisschen Übung erfordern. Dein Auge soll sich auf diese drei wichtigen Fragen konzentrieren: Wie fällt das Licht? Gibt es Strukturen? Kann ich mit den Grauabstufungen Dinge hervorheben? Könnte das gelingen, bei dem Bildausschnitt, den ich sehe?
2. Fotos in Farbe aufnehmen
„In Farbe fotografieren und dann in B&W umwandeln? Euer Ernst?“ Ja, wir meinen das ernst! Denn in Farbe fotografiert und in B&W umgewandelt, erhälst Du eine viel größere und tiefere Bandbreite an Grauabstufungen. Manche Einstellungen der B&W Filter in den Kamera Apps erzeugen beispielsweise automatisch einen hohen Kontrast. Das kann zwar manchmal auch hilfreich sein, aber damit haben die feinen Nuancen in den Grautönen meistens keine Chance mehr. Also zuerst in Farbe bearbeiten.
3. Belichtung im Auge haben
Nimm Dir Zeit, die Belichtung genau einzustellen. Im Zweifelsfall lieber mit etwas Unterbelichtung fotografieren als mit Überbelichtung. Denn bei der Bildbearbeitung lassen sich bei überbelichteten Bildern keine Details mehr zeigen. Im Gegenzug ist bei zuviel Unterbelichtung leider ebenfalls kein Detail mehr zu sehen. Hier ist Dein Fingerspitzengefühl gefragt und natürlich ausprobieren, ausprobieren, ausprobieren.
4. Zuerst bearbeiten, dann umwandeln
Das Foto liegt in Farbe vor, dann bearbeite es auch in Farbe. So hilft z.B. die Einstellung des Sättigungsgrads im Farbfoto, dass Deine Grautöne in B&W schöner dargestellt werden. Außerdem musst du dann nur noch wenige Anpassungen nach der B&W Umwandlung vornehmen. Welche das sind, musst Du selber herausfinden. In der Regel muss am Kontrast und an der Helligkeit noch etwas finetuning geleistet werden.
5. Stichwort Kontrast
Die Intensität, mit der Du den Kontrast regelst, ist eine Geschmacksfrage und das bestimmst Du allein für Dich selbst. Tatsache ist, dass B&W vom Kontrast zwischen schwarz und weiß lebt. Daher musst du den Kontrast auch immer in Zusammenhang mit der Lichtsetzung sehen.
6. Vignettierung – ja oder nein
Die Vignettierung ist vor allem bei B&W ein Hilfsmittel, um Lichtkontraste und dunkle Töne zu verstärken. Wenn Dir mehrere Möglichkeiten zur Platzierung und Ausdehnung der Vignettierung zur Auswahl stehen, probiere von wenig bis viel, von eine bis mehrere, von großem bist kleinem Radius, ruhig alles aus. Am Ende zählt nur eines: das Ergebnis! Und ganz wichtig: das Bild muss Dir gefallen.
7. Spicken erlaubt
Schau Dir an, was im Netz unter B&W alles veröffentlicht wird. Auf Instagram, flickr, Facebook oder EyeEm findest Du z.B. alles, was das B&W Herz begehrt. Dein Vorteil: Nie war es einfacher mit anderen in Kontakt zu treten. Die Community im Netz freut sich über regen Wissensaustausch: Wenn Dir ein Style gefällt, schreibe den Fotokollegen an und löchere ihn mit Deinen Fragen. Die meisten freuen sich über solche Anfragen und geben gerne Auskunft. Und schon bist du wieder einen Schritt weiter.
8. Lernen von den Großen
Zu Beginn hat die Fotografie keine Farbe gekannt. Es gibt viele fantastische B&W Aufnahmen von den Fotopionieren dieser Zeit, die in beeindruckenden Büchern abgedruckt sind. Selbstverständlich kannst Du sie auch online entdecken. Von diesen Meistern kannst Du auch heute noch unendlich viel lernen, was Komposition, Licht und Schatten anbelangt. Wir empfehlen Anselm Adams, Henri Cartier-Bresson und natürlich Helmut Newton.
Lass Dich von ihren Werken inspirieren und gelange so zu Deinem persönlichen Stil! Und jetzt mach gleich mal den Fotocheck: hast du schon ein Bild parat, um es in Farbe zu bearbeiten und in Dein B&W Meisterstück umzuwandeln? Schwing die Hufe und bleib dran. Du siehst von uns.